Übersicht Anthroposophie
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Rudolf Steiner um 1905
Mitbegründer der Anthroposophischen Medizin ist Rudolf Steiner, den viele als Vater der Waldorfpädagogik kennen. Steiner hat aber immer schon den ganzen Menschen im Blick gehabt, seine Lebensumstände, die Gesellschaft, Körper, Seele und Geist. So wollte er Arzneimittel, die eben diese Menschen in ihrer Ganzheit behandeln und gesunden können. Er kannte das Prinzip der Homöopathie Hahnemanns, wollte aber noch mehr. Steht bei Hahnemann die Mittelfindung über das sog. Simile-Prinzip (Gleiches möge mit Gleichem geheilt werden) im Vordergrund, sucht Steiner einen anderen Ansatz. Er betrachtete die Krankheit oder Störung genau und ging dann hinaus in die Natur. Dort suchte er nach einem Prozess oder einer Pflanze, einem Tier oder Mineral, welche dem Charakter der Krankheit entsprechen. Beispiel ist die Eichenrinde. Sie wird in der Anthroposophischen Medizin u.a. bei Hauterkrankungen angewendet, bei denen die Haut ihre Funktion der Schutzbarriere nicht wahrnimmt. Jeder kennt die Eiche mit ihrer kraterförmig eingerissenen Rinde, die weit entfernt von einer glatten, schützenden Hülle ist. Oder die Pflanzen Bambus und Schachtelhalm, die in ihrem Aufbau unseren großen Röhrenknochen ähneln und deshalb bei Problemen mit dem Stützapparat angewendet werden. Eine weitere Besonderheit sind die rhythmischen Herstellungsmethoden. Da der Mensch aus lauter Rhythmen besteht- Atemrhythmus, Herzrhythmus, Tag-Nacht-Rhythmus- sollen die Arzneimittel den Menschen in diesen Rhythmen unterstützen. So wird bei der Herstellung zwischen ruhen lassen und bewegen(rühren), Licht und Dunkelheit, Wärme und Kälte in festen Rhythmen gewechselt, was die Mittel besonders macht.